Besonders an den Stränden der Halbinsel Wittow, der Schaabe und von den Seebrücken gehen Dorsche, Aale und Plattfische an die Haken. Leichter, auflandiger Wind und angetrübtes Wasser sind optimal. Die wunderschönen Strände sind alles andere als überlaufen und es ist ein Hochgenuss den Geräuschen des Meeres zu lauschen. Wenn dann noch die Rutenspitze erzittert: Anglerherz, was willst Du mehr ?! Beim Dorschangeln im Herbst ist es ratsam, das Gerät etwas stärker zu wählen, denn es gehen relativ oft größere Fische an die Köder. Auch die Liftmontage ist an steinigen Stränden fast unverzichtbar. Die beste Angelzeit beginnt im Oktober und geht bis Ende April. Nur in kalten Wintern geht im Dezember bis Februar nicht allzuviel. Im Sommer lassen sich in der ersten Rinne dicke Aale erbeuten.
Unter Bodden versteht man flache Meeresbuchten der Ostsee, die sich seit der letzten Eiszeit gebildet haben. Sie sind auch heute noch, durch Strandverlagerungsprozesse, ständigen Veränderungen unterworfen. Zahlreiche flache Buchten und tiefere Rinnen zergliedern die Landschaft. Die Ufer sind meist von Schilf bewachsen und bieten seltenen Pflanzen und Tieren Heimat. Weite Teile der Bodden sind daher durch die Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft" und „Jasmund", das „Biosphärenreservat Südostrügen” und kleinere Naturschutzgebiete geschützt (siehe Gesetze). In der naturbelassenen Landschaft zählt das Angeln zu etwas ganz besonderem; wo in Deutschland kann man sonst noch Seeadler, Heerscharen von Kranichen und Wildgänsen beobachten und dabei noch kapitale Fische überlisten ? Dazu kommt die Ruhe und Abgeschiedenheit. Besonders das Raubfischangeln mit Kunstködern vom Boot aus erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das große Problem ist, die Fische auf den gigantischen Wasserflächen zu finden. Dazu braucht man viel Glück oder besser: jahrelange Erfahrung. Im Laufe der Jahre haben sich aber einige Stellen bewährt, die unter bestimmten Bedingungen fängig sind. Daher ist es besser, sich einem ortskundigen Angelführer (Guide) anzuvertrauen, um den Erfolg wahrscheinlicher werden zu lassen.
Für leidenschaftliche Hechtangler sind die Rügener Bodden ein Muss, denn in keinem anderen Gebiet in Deutschland, wahrscheinlich in Europa, werden so viele kapitale Hechte zwischen 100 und 120 cm gefangen. Fische der 20-Pfundklasse sind recht häufig, 30 bis 40-Pfünder werden regelmäßig gefangen. Der aktuelle Boddenrekord liegt bei über 47 Pfund ! Fischer fangen noch größere Exemplare, zum Teil über 50 Pfund. Meist wird von rauwassertauglichen Booten mit Kunstködern geangelt. Das Boot sollte mit GPS und Echolot ausgestattet sein, um die Fische und den Hafen bei schlechter Sicht wiederzufinden. Die Hechte in den Bodden haben ein grundlegend anderes Verhalten, als es sonst Hechte an den Tag legen. Sie sind weder Einzelgänger noch standorttreu, Wanderungen von 20 bis 30 km scheinen nicht ungewöhnlich zu sein. Eine entscheidende Komponente für das erfolgreiche Hechtangeln sind Wassertemperatur, Wassersichtigkeit und der Salzgehalt. Bei unterschiedlichen Windrichtungen steigt und fällt das Wasser in den Bodden teilweise bis zu 2 m. Dies alles und vieles mehr muss man beachten, wenn man erfolgreich sein will. Geschenkt wird einem allerdings nichts und Erfolg und Misserfolg liegen oft dicht beieinander. Daher ist man gut beraten, einen Guide zu buchen.
Früh am Morgen tuckern die Angelkutter an der atemberaubenden Kreideküste entlang den Fanggründen entgegen. Von Sassnitz, das sich in den letzten Jahren als das Zentrum des rügener Meeresangelns entwickelt hat, fahren immerhin bis zu 12 Schiffe auf See. Aber auch von Glowe, Bahrhöft, Stralsund und Schaprode fahren Kutter in die fischreichen Gebiete rund um Rügen.
Meist sind es Tagestouren, die angeboten werden, aber auch Mehrtagesfahrten sind möglich. Saison ist eigentlich ganzjährig, mit Windausfall muss aber immer mal gerechnet werden. Da Rügen sowohl für einen Angelurlaub als auch für einen Familienurlaub sehr gut geeignet ist, empfiehlt es sich, gleich die Familie mitzubringen. Während ein Teil der Familie am Strand liegt oder auf Entdeckungsreise geht, kann Papa auf einem der Kutter das Abendbrot fangen. Der Platz zum Angeln ist meist großzügig bemessen, weil in der Regel nur 12 bis 20 Angler mitfahren.
Wichtig ist besonders im Sommer und am Wochenende, seine Tour rechtzeitig vorher anzumelden, denn die guten Ergebnisse haben sich herum gesprochen. Die Kutter fahren in die unterschiedlichsten Gebiete, je nach Windrichtung und Fischaufkommen. Besonders zu beachten ist, dass meist in Wassertiefen jenseits der 20 m geangelt wird. Da häufig noch eine beträchtliche Strömung herrscht, werden selten Pilker unter 75 g eingesetzt. Die meisten Angler benutzen Pilker von 100 - 150 g. Die nächste Besonderheit ist, dass fast alle großen Dorsche auf Pilker gefangen werden. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Dorsche vorwiegend Fischfresser sind. Außerdem dürfen laut Gesetz sowieso nur zwei Anbisstellen (Pilker + 1 Beifänger) verwendet werden.
Wenn der Schiffsführer das Signal zum Angeln gibt, sollte der Köder erst direkt am Schiff zum Grund abgelassen werden. Oft hält der Kutter direkt über einem Dorschschwarm und schon hat man den ersten Fisch am Haken. Um die Ausfahrt zu genießen, ist es notwendig, sich warm einzupacken und ggf. Medizin gegen Seekrankheit einzunehmen.
Schiffe:
MS RÜGENLAND
Angel- und Ausflugsschifffahrt Rügen GmbH
Fon +49 (0)38392 674630
MS JAN CUX
Angel- und Ausflugsschifffahrt Rügen GmbH
Fon +49 (0)38392 674630
Unter Insidern sind die Trollingreviere rund um Rügen schon lange bekannt. Besonders die Bereiche zwischen Hiddensee und Kap Arkona und rund um das Kap sind bekannt für ihre guten Meerforellen. Lachse und gute Meerforellen fängt man auch mit Off Shore Booten östlich der Insel. Wichtig ist es aber immer die Basislinie zu beachten, innerhalb derer das Schleppen streng verboten ist. Besonders erfolgreiche Köder sind Apex, Northern King, Trollax, Ismo Quack, Break Point und Tomic. Im tiefen Wasser ist der Einsatz eines Downriggers sinnvoll, im Küstenbereich reicht auch das Lighttrolling mit Tauchhilfen, wie Paravanen und Slide Divern. Mindestens ein Köder sollte immer oberflächennah angeboten werden. Auch Wobbler in unterschiedlichen Lauftiefen fangen Forellen und Dorsche. Als Beifang hat man oft gute Dorsche an den Haken. Vorsicht, immer ausreichend Abstand zu den Netzen der Berufsfischer halten! Immer beliebter wird auch das Pilkangeln vom kleinen Boot im Küstenbereich. Der Reiz liegt am Einsatz von leichten Gerät, an dem die Dorsche einen packenden Drill liefern.
Man braucht nicht unbedingt ein Boot um „Petri Heil" auf Rügen zu erleben. Das Watangeln kann auch sehr erfolgreich sein. Im Frühjahr sind es Meerforellen, Hornhechte und ab Mitte Mai Hechte und Barsche, die an die Haken gehen. Im Sommer und Herbst kann man mit kampfstarken Hechten rechnen. Man ist beim Waten dichter an der Natur und erlebt die Begegnung mit den Fischen Auge in Auge. Ob mit Spinn- oder Fliegenrute, auf Rügen findet jeder ein idyllisches Plätzchen. Die besten Angelzeiten sind die frühen Morgen- und späten Abendstunden. Bei bedecktem Himmel sind aber auch am Tage gute Erfolge möglich. Zwischen den Beisszeiten gibt es oftmals Abschnitte mit geringeren Aktivitäten. Die sollten zum Ausruhen und Aufwärmen genutzt werden, in der unberührten Natur gibt es viel zu entdecken. Als Köder kommen schlanke Blinker und Küstenwobbler auf Meerforellen und Hornhechte zum Einsatz. Hecht und Barsch gehen eher auf Z-Blinker, Spinner, Twister und flach laufende Wobbler. Versuchen sollte man auch einen Streamer an der Flugrute oder am Spirollino: Das bringt faule Hechte und scheue Meerforellen an den Haken. Die besten Gebiete zum Meerforellenangeln sind zwischen Dranske und Kap Arkona, rund um das Kap und zwischen Glowe und Lohme. Auch in der Sassnitzer Bucht werden zahlreiche Forellen gefangen. Unter Experten gelten die Rügener Strände zu den besten der Ostsee. Zum Hecht- und Barschangeln sind der Strelasund, der Breeger Bodden, der Jasmunder Bodden, der Rassower Strom, der Wieker Bodden, die Stresower Bucht und die Küste zwischen der Insel Vilm und Zudar besonders gut geeignet. Auch Bellyboote sieht man immer öfter. Mit ihnen kann man noch weiter raus. Aber Vorsicht, Wind und Strömung, sind nicht zu unterschätzen!