Ostseebad Göhren Urlaubsmagazin 2021

37 Mentalität und ihre klare, deutliche Sprache. Das alles im Gesamtpaket hat uns überzeugt und nach Göhren geführt. Wie haben Ihre Familien und Freunde auf die Entscheidung reagiert? Margarida: Sie haben uns schon für verrückt gehalten, auch die Einheimischen hier, die uns ja noch nicht kannten: Wir liegen mit der Lindenstraße in einer Seitenstraße, hatten die „schönste“ Fassade im Ort und keine Außenplätze auf der Sonneninsel Rügen, sonst mit das Wichtigste in der Gastronomie. Klaus: Und wir hatten ein völlig anderes Konzept: Bei uns sollte es keinen Backfisch, keine Pommes, keine Kinderschnitzel, keinen Milchreis geben. Was macht Ihr Konzept genau aus? Klaus: Eine Besonderheit ist das Front-Cooking: Die Gäste sehen von Anfang an ihr Stück Fleisch oder Fisch, das sie bekommen, als Rohprodukt und kön- nen bei der Zubereitung zuschauen. Margarida: Wir behandeln unsere Gäste so, wie wir auch gerne behandelt werden. Und wir servieren nichts, was ich nicht probiert habe. Klaus: Jeder Gast bekommt ein Amuse-Gueule, einen Gruß aus der Küche. Unser Beikoch Borys kreiert dafür jeden Tag eine andere Suppe oder auch mal eine kleine kalte Vorspeise. Und man darf den Wein vorher probieren. Oft sagen Gäste, sie hätten gern einen trockenen und landen dann doch bei einem mit Frucht und einer lieblichen Note. Eine Dame wollte einmal einen Weißwein trinken und hat acht Weißweine probiert. Acht! Sie war schon an der Grenze zur Sprachschwierigkeit und sagte am Ende: „Eigentlich hätte ich gerne einen lieblichen Rotwein.“ Das ganze Restaurant hat gelacht. Wie teilen Sie die Arbeit unter sich auf? Margarida: Ich bin für die Küche und den Front-Cooking-Bereich zuständig. Klaus: Und ich für den „Front-Talking-Bereich“. (alle lachen...) Margarida: Richtig, er kümmert sich um das Lächeln der Gäste. Klaus: Und sie ist mein externer Gedächtnisspeicher. Zum Beispiel kom- men Gäste zu uns und sagen, sie hätten gern den Wein, den sie letztes Jahr getrunken haben. Meine Frau sagt dann: „Die hatten den Riesling.“ Sie weiß das nach einem Jahr noch, während ich denke, ich habe die Leute noch nie gesehen. Margarida: Das wird aber leider immer schwieriger, je mehr Stammgäste wir haben. Alle kann ich mir auch nicht mehr merken. Sie haben 2013 eröffnet und kennen Göhren jetzt gut. Was macht den Ort für Sie so lebenswert? Margarida: Die ganze Insel ist für mich sehr magisch. Wir haben hier eine wahnsinnig schöne Natur. Wenn ich den Wald verlasse, habe ich den wei- ten Horizont und die sich im Licht stets verändernde See vor Augen. Binz ist das Mondäne, Sellin hat die schönste Seebrücke, und Göhren mit seinen beiden Stränden ist romantisch und ein bisschen verträumt. Klaus: Uns gefällt die Idylle. Und ich mag ganz klar die Menschen hier, wie sie sprechen und auftreten. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Klaus: Für Göhren wünsche ich mir, dass sich das gastronomische Angebot noch weiter entwickelt. Es klingt vielleicht komisch, aber ich freue mich über Konkurrenz. Das belebt und ist gut für den Ort. Margarida: Solange wir Spaß mit unseren Gästen und die Gäste an uns haben, ist alles in Ordnung. Noch können wir die Menschen damit überraschen, was es Schönes in einer Seitenstraße gibt, so viele Weine und andere kuli- narische Angebote. Das macht uns viel Spaß! Lecker essen und trinken in der Kapitänsklause Hier ist die Karte nur ein Wegweiser: Denn in der Kapitänsklause stellen Sie sich Ihr Essen einfach selbst zusammen! Als Entree bekom- men Sie einen täg- lich wechselnden, leckeren Gruß aus der Küche: eine Suppe oder eine kleine kalte Vorspeise. Für den Hauptgang können Sie, saisonal wechselnd, zwischen vielen Fisch- und Fleichgerichten wäh- len, wie Steinbutt, Zander, Lachs, Kalbs-Tomahawk, Lammcarré Donald Russel, Ibérico-Carreé und vielem mehr. Das Rib-Eye wird hier bis max. 1.000 Gramm geschnitten, das Rinderfilet bis 500 Gramm. Dazu wählen Sie Ihre Lieblingsbeilagen. ImWeinschrank gibt es eine Vielfalt von liebevoll und fachkundig ausge- suchten Weinen, die Sie gerne pro- bieren dürfen. Kinder bekommen hier alles, was die Erwachsenen essen (bis auf das T-Bone-Steak), als kleine Portion. Sehr beliebt ist der „Mini-Kapitän" mit drei kleinen Fischstückchen, Bratkartoffeln und Gemüse. Guten Appetit! Eine Vielzahl von gastronomischen Anbietern sorgt für Ihr leibliches Wohl. Das Angebot ist breit gefächert: natürlich viel Fisch, gutbürgerlich-regionale, internationale und gehobene Küche, Cafés, Eis, Snacks, Wein- oder Cocktailbars – da fällt die Auswahl nicht leicht. Weitere Infos zu vielen Anbietern finden Sie auf www.goehren-ruegen.de/ entdecke-goehren/ essen-trinken/ GASTRONOMIE IN GÖHREN

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