Das Jagdschloss Granitz ist das steinerne Wahrzeichen des Buchenwaldes zwischen den Ostseebädern Binz und Sellin, der Granitz. Bereits 1762 hatten die Inselfürsten auf dem Tempelberg ein kleines Jagdhaus und nur wenig später einen hölzernen Aussichtsturm errichten lassen. Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus entschloss sich dann 1836, ein repräsentatives Jagdschloss für sich und seine hochherrschaftlichen Gäste zu bauen. Der namhafte Architekt Johann Gottfried Steinmeyer, der bereits in Putbus seine stadtplanerischen und baulichen Spuren hinterlassen hatte, erhielt den Auftrag und entwarf eine quadratische Burg in romantisch-romanisiertem Stil mit vier wuchtigen und von Zinnen gekrönten Ecktürmen. Später empfahl sein berühmter Kollege Karl-Friedrich Schinkel, in den Innenhof einen weithin sichtbaren Aussichtsturm (38 Meter hoch) einzusetzen, was 1844 in die Tat umgesetzt wurde. Nach oben führen 154 filigrane gusseiserne Stufen, durch die der Blick in die Tiefe fällt.
Nicht nur der Blick über Rügen macht einen Besuch auf dem Jagdschloss Granitz zum unvergesslichen Erlebnis. Das Schloss selbst mit seinen historischen Prunkräumen und dem aufwendig restaurierten Bestand ist ein einzigartiges Ensemble. Die Ausstellung erzählt von der faszinierenden Historie des Schlosses und dem spannenden Leben seiner Bewohner.
Dieses Kleinod ist mehr als ein historisches Bauwerk: Repräsentative Salons, eine umfangreiche Trophäensammlung und der imposante Marmorsaal vermitteln einen Eindruck von der ursprünglichen und reichen Ausstattung.
In der Dauerausstellung entdecken nicht nur Kulturfaszinierte spannende Geschichten über den visionären Bauherrn Fürst Wilhelm Malte I. und zur abwechslungsreichen Geschichte des Schlosses. Hörnerklang und Jagdsignale schallen heute wieder durch die Räume, in denen reiche Bankette mit Wildbraten und Eisbomben gefeiert wurden und fürstliche Gäste von ihren aufregenden Reisen in ferne Länder berichteten. Möbel aus vergoldeten Seilen und zärtliche Briefe machen das Leben der Inselfürsten für jeden Besucher hautnah erlebbar – der freche Dackel Waldi führt dabei nicht nur begeisterte Kinder durch das Haus.
Öffnungszeiten:
Mai bis September: täglich 10–18 Uhr
Oktober und April: täglich 10–17 Uhr
November bis März: Di–So 10–16 Uhr